Stolperstein für Franz Roth: Gedenken an Rastatter Bürgermeister und NS-Opfer
Am 8. Mai wird in Rastatt dem 80ten Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung vom Nationalsozialismus gedacht. Neben einer Führung im Stadtmuseum um 16 Uhr und einem Zeitzeugengespräch vor dem Historischen Rathaus um 18. Uhr, wird der Verein Stolpersteine Rastatt einen Stolperstein für Franz Roth verlegen. Damit ehren wir den ehemaligen Bürgermeister, der in der Zeit des Nationalsozialismus Opfer politischer Verfolgung wurde. Die Verlegung findet um 17:30 Uhr vor dem ehemaligen Wohnhaus von Franz Roth in der Kaiserstraße 35 (Carl-Schurz-Haus) statt.
Franz Roth wurde 1944 im Rahmen der nach dem Umsturzversuch des 20. Juli 1944 erfolgten reichsweiten Verhaftungsaktion „Aktion Gewitter“ verhaftet und durchlief die Konzentrationslager Natzweiler, Dachau und Mauthausen. Seit dem 15. April 1945, also unmittelbar nach der Besetzung Rastatts durch französische Truppen, wurde er als kommissarischer Bürgermeister der Stadt Rastatt notdienstverpflichtet. Bis zum 21. November 1945 übte er dieses Amt aus. Mit dem Stolperstein erinnern wir nicht nur an das Schicksal von Franz Roth, sondern auch an die Bedeutung von Zivilcourage und demokratischem Engagement.
Die Verlegung des Stolpersteins erfolgt im Rahmen des internationalen Kunstprojekts „Stolpersteine“ des Kölner Künstlers Gunter Demnig. Es ist das größte dezentrale Mahnmal der Welt und erinnert an Menschen, die unter der NS-Diktatur entrechtet, verfolgt, deportiert oder ermordet wurden. Der kleine Messingstein mit der Inschrift wird künftig im Gehweg verankert sein – als sichtbares Zeichen gegen das Vergessen.
Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen und gemeinsam ein Zeichen für Erinnerung und Verantwortung zu setzen.
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